Bahnunterführung: Stadt will nicht zahlen

Nach drei Beratungsrunden steht jetzt endgültig fest: Die Eisenbahn-Unterführung an der Bischof Ulrich-Straße bleibt so, wie sie schon seit Jahrzehnten ist. Auch in der jüngsten Stadtratssitzung konnte sich die Freie-Bürger-Union (FBU) mit ihrem Wunsch nach einem Ausbau für Fußgänger und Radfahrer nicht durchsetzen.

Bereits im Frühjahr hatte der Bobinger Bauausschuss beschlossen, dass bei einer Erneuerung des brüchigen Mauerwerks durch die Bahn sowohl diese Unterführung als auch jene an der Hans-Sachs-Straße unverändert bleiben sollen. Denn ein sogenanntes Aufweitungsverlangen der Stadt hätte diese viel Geld gekostet. Bürgermeister Bernd Müller und Stadtbaumeister Rainer Thierbach wiesen darauf hin, dass es für den von der FBU geforderten Geh- und Radweg keine weiterführende Anbindung gebe und der notwendige Grunderwerb sehr problematisch sei. Auch eine Ampel sei als Schutzmaßnahme nicht erforderlich, stellte Herwig Leiter (CSU) in der Diskussion fest: „Wir haben hier keinen Unfallschwerpunkt!“ Für eine Ampelanlage hätte es nach Auskunft der Regierung von Schwaben keinen Zuschuss gegeben.

Dagegen warb Franz Handschuh (FBU) vehement für einen Durchstich am Bahndamm: „Ich sehe hier ein hohes Risikopotenzial – wir sollten die Gelegenheit beim Schopf packen!“ Um die bestehende Planung noch ändern zu können, hatte die FBU eine Plakat-Aktion organisiert.

Die Mehrheit von Handschuhs Ratskollegen wollte jedoch nicht in Verhandlungen mit der Bahn einsteigen und die Unterführung von 4,30 auf 5,50 Meter Gesamtbreite aufweiten lassen. Das hätte nämlich – so ein Hinweis – die Stadt nach dem „vereinfachten Kostenteilungsschlüssel“ aus dem Eisenbahnkreuzungsgesetz rund 400.000 Euro gekostet – ohne eventuelle Zuschüsse. (stö)

Kommentar verfassen