Pressemitteilung zum Hallenbadneubau – 09/2017

Der bisherige Ablauf der Meinungsfindung zum Thema Hallenbadneubau in Form eines Workshops mit Fachpersonal und einem großen Kreis an rund um das Bad engagierten Personen wird von der FBU Bobingen e. V. als gute und richtige Vorgehensweise erachtet. Die Vorstellung des gemeinsam erarbeiteten Raumprogramms durch Herrn Dr. Kuhn in der Stadtratssitzung vom 25.07.2017 gab einen guten und fundierten Überblick, wie ein Badneubau aussehen könnte. Eine Abstimmung zur Genehmigung des skizzierten Raumprogramms noch in derselben Sitzung, nach einer eineinhalbstündigen Präsentation, in der das Wesentliche aus einer über 60 Seiten umfassenden Machbarkeitsstudie vorgetragen wurde, erschien den Stadträten der FBU, Florian Vogl und Franz Handschuh, aus folgenden Gründen, zu übereilt:

  • im Gegensatz zu den anderen Stadtratskolleginnen und -kollegen sahen sich die Stadträte der FBU außer Stande, unmittelbar nach der Ergebnispräsentation bereits ein konkretes Raumprogramm zu verabschieden
  • zur Finanzierung des Projektes lagen keinerlei Angaben vor
  • unmittelbar Betroffene wie z. B. die Wasserwacht und der angrenzende Saunaparkbetreiber, kamen nicht zu Wort
  • es gibt noch kein Votum des Stadtrates, in welchem sich dieser grundsätzlich für den Neubau eines Bades unter den vorgestellten Umständen aussprach

Aufgrund dieser Faktoren votierten die Stadträte gegen den Eintritt in das VgV-Verfahren (= Auftragsvergabe nach Vergabeverordnung), welcher nun bedeutet, dass an dem Raumprogramm maximal noch geringfügige Änderungen vorgenommen werden können. Von der FBU vorgeschlagene Schulungsräume für die Wasserwacht, ein integriertes Shopsystem, eine offene Gastronomie bzw. weitere Attraktionen, die die Wirtschaftlichkeit des Bades steigern, werden nun wohl keine Berücksichtigung mehr finden. In dem im Januar vorgelegten Positionspapier wird der Mehrwert derartiger Synergien dargestellt.

Argumente, dass eine nicht sofort getroffene Entscheidung die Verzögerung des Gesamtprojektes um bis zu einem Jahr bedeuten könnte, sind aus Sicht der FBU aus folgenden Gründen zu hinterfragen: Mit einer Gesamtinvestition von 16,75 Millionen Euro (abzüglich erwarteter Zuschüsse) und einer Unterdeckung von jährlich 1,6 Millionen Euro stellt dieses Projekt für die Stadt eine der größten finanziellen Herausforderungen überhaupt dar. Im Hinblick auf die ausgelegte Finanzierungsdauer von etwa 25 Jahren werden Auswirkungen in allen Bereichen, u. a. Straßensanierung, Bahnhofsumbau, B 17 Nord-Anschluss sowie in den städtische Gebührenordnungen ihren Niederschlag finden und für jedermann spürbar werden.


Vor diesem Hintergrund stellte die FBU Fraktion den Antrag an die Stadtverwaltung, ein seriöses Finanzierungskonzept eines Badneubaus nach dem beschlossenen Raumprogramm vorzulegen. Insbesondere bei einem Projekt dieser Größenordnung, welches die Stadt und seine Bürger finanziell über Jahrzehnte hinaus bindet, sollte es aus Sicht der FBU selbstverständlich sein, sich Zeit für die bestmögliche Lösung zu nehmen.

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