15.05.2018 – Stadtrat

Tagesordnung:

  • TOP 1 Berichterstattung
  • TOP 2 Vorschlagsliste für die Schöffenwahl 2019 bis 2023
  • TOP 3 Vertretung des Datenschutzbeauftragten und des Informationssicherheitsbeauftragten
  • TOP 4 Neubau Aquamarin Bobingen, Erläuterung zur Grundlagenermittlung und zum Raumprogramm
  • TOP 5 Genehmigung der öffentlichen Niederschrift der 45. Sitzung vom 26.04.2018
  • TOP 6 Wünsche und Anfragen

 

Anwesenheit:

nicht anwesend waren die Stadträte Müller-Weigand (Grüne), Burkhardt (SPD) und Abbenseth (CSU)

 

TOP 1: Berichterstattung

Neben den Sitzungsterminen für den Juni wurden Auftragsvergaben für die Kanalsanierung in der Herbststraße sowie für die Regenerierung der Trinkwasserbrunnen bekannt gegeben. Ebenso die Gaslieferanten, von denen die Stadt von 2019 – 2021 ihr Gas beziehen wird.

Aufgrund von Problemen im Druck wird sich die Auslieferung des Stadtboten verzögern.

 

TOP 2: Vorschlagsliste für die Schöffenwahl 2019 bis 2023

Da in der Sitzung im Gegensatz zum letzten Mal nun mehr als zwei Drittel der gewählten Stadtratsmitglieder anwesend waren, konnte über die Vorschlagsliste abgestimmt werden – diese wurde einstimmig angenommen.

 

TOP 3: Vertretung des Datenschutzbeauftragten und des Informationssicherheitsbeauftragten

Die gegenseitige Vertretung des städtischen Datenschutzbeauftragen und des Informationssicherheitsbeauftragtem im Urlaubs- und Krankheitsfall wurde einstimmig beschlossen.

 

TOP 4: Neubau Aquamarin Bobingen, Erläuterung zur Grundlagenermittlung und zum Raumprogramm

Stadtbaumeister Thierbach fasste das bisherige Raumprogramm kurz zusammen und nannte als nächstes Ziel die Erstellung eines Vorentwurfs, auf dessen Basis im Juli 2018 eine vertiefte Kostenschätzung präsentiert werden könne. Bis 28.09.2018 habe die Stadt Zeit, einen Zuwendungsantrag bei der Regierung von Schwaben einzureichen, um damit Zuschüsse zu beantragen.

Kämmerer Ziegler skizzierte den bisherigen Zeitplan, bevor die Herren Neuhaus und Dr. Kuhn vom Architekturbüro Krieger eine 55-seitige Präsentation zum Raumprogramm vorstellten. Grundsätzliche Unterschiede zur Studie, die auf der Bürgerversammlung präsentiert wurde, stellten zum einen ein möglicher Erhalt des 50-Meter-Außenbeckens dar, der Neubau einer Rutsche, die ans Hallenbad angeschlossen ist, sowie die Integration eines Mehrzweckraumes für die Wasserwacht. Zudem wurden die Kosten der damals vorgestellten Studie dem aktuellen Ansatz gegenübergestellt.

Laut Herrn Dr. Kuhn könnte das 50-Meter-Außenbecken erhalten werden, wenn man die Sockeltemperatur auf 21° festlegt und das Becken bei grenzwertiger Witterung für den öffentlichen Publikumsverkehr sperrt. Sollte die Technik in noch gutem Zustand sein und die hohen, prognostizierten Besucherzahlen zutreffen, so ließe sich seiner Aussage nach unter diesen Bedingungen mit dem Erhalt des Beckens ein jährlicher Überschuss von 24.586 Euro erwirtschaften.

Zum Thema Rutsche wurde eine Sanierung der Bestandsrutsche (300.000 Euro) einer neuen, ans Hallenbad angeschlossenen Rutsche (595.000 Euro) gegenübergestellt. Prognosen zu erwarteten Besucherzahlen seien laut Dr. Kuhn bezüglich einzelner Attraktionen sehr schwierig, da ein Bad immer eine Gesamtattraktivität darstelle. Trotz allem gehe er aber beim Neubau einer Rutsche von einem jährlichen Deckungsbeitrag von 25.000 Euro aus, was einer Amortisation nach 11,8 Jahren entspräche.

Auch der etwa 40 qm große Mehrzweckraum, den man vom Foyer aus zugänglich machen würde, wurde thematisiert und in einem Raumplan graphisch dargestellt. Weitere Eckpunkte, auf die die Herren Neuhaus und Dr. Kuhn eingingen, waren

  • das Lehrschwimmbecken: der Hubboden mit einer sich heben- und senkenden Treppe sei wichtig, da er eine Wassergewöhnung von Nichtschwimmern fördere.
  • das Cabriodach sei entgegen der landläufigen Meinung sehr wartungsarm, etwa 1.000 Euro pro Jahr im Bad in Senden. Es gebe keine Abdichtungsprobleme – im Winter rate Herr Dr. Kuhn den Betreibern jedoch, ein Stück einer Poolnudel am Ende der Laufschienen einzusetzen, um so etwas mehr Energie einzusparen
  • das Solebecken koste 355.000 Euro und verursache jährliche Betriebskosten in Höhe von etwa 70.000 Euro. Es würde ein jährliches Defizit von 28.000 Euro verursachen.
  • die Meersalzgrotte amortisiere sich dank günstiger Investitions- und Betriebskosten (100.000 Euro und 4.500 Euro) bereits nach 2,47 Jahren.

Die Gesamtkosten würden sich nach jetziger Schätzung auf 15.822.295 Euro belaufen, das Bad (inklusive 50-Meter-Becken, neuer Rutsche und Solebecken) würde ein jährliches Defizit von 666.602 Euro verursachen.

Im Anschluss an die Präsentation wurden von Stadträten und Verwaltung detaillierte Fragen und Anmerkungen vorgebracht, das Gremium befasste sich insgesamt über zwei Stunden mit dem Thema Badneubau. Elementare Fragen an die Experten waren u. a.

Warum ist den Fachleuten die Möglichkeit des Erhalts des 50-Meter-Beckens nicht vorher eingefallen, sondern erst, nachdem die aktive Bobinger Bürgerschaft darauf gedrängt hat? (Handschuh, FBU)
Dr. Kuhn: Ich würde immer noch vom Erhalt des Beckens abraten.

Wie sieht die Solarabsorberanlage aus und was beheizt sie alles? (Kratzer, SPD)
Dr. Kuhn: Es handelt sich um einen schwarzen Schlauch, er ist nur für’s 50-Meter-Becken da.

Der hohe Deckungsbeitrag der Meersalzgrotte und die veranschlagten Zusatzerlöse von 293.000 Euro beim Erhalt des 50-Meter-Außenbeckens, sind diese Zahlen wirklich realistisch? (Leiter, CSU)
Dr. Kuhn: Ja, das sind sie – die Meersalzgrotte verursache so gut wie keine Personalkosten.

Laut DSV ist eine Wassertemperatur von 26° optimal, 21° scheinen da etwas wenig, da könnte der Unmut der Badegäste wachsen, eine Temperaturerhöhung ließe allerdings die Unterhaltskosten ausufern. (Hauser, CSU)
Dr. Kuhn: Klar bedeutet eine höhere Temperatur auch mehr Kosten. So ist das Konzept ausgelegt, entscheiden muss der Stadtrat.

Wie stehen die Vereine zu diesem Konzept? (Wild, SPD)
Langert: Sie würden das Konzept mittragen und hätten bereits eigene Lösungsvorschläge. Man könne auch in Neoprenanzügen schwimmen.

Wie steht es um die Technik im Freibadbereich – wann ist da mit den nächsten größeren Maßnahmen zu rechnen? (Di Santo, Grüne)
Dr. Kuhn: Die Becken sind noch in Ordnung, technisch ist es diffizil. Bis zur nächsten Sitzung wird der Techniker, Herr Jöres, befragt, der hierzu detaillierte Angaben machen könne.

Sind ein Cabrio-Dach und sechs Bahnen im Hallenbad überhaupt noch erforderlich, wenn man das 50-Meter-Becken im Freien erhält? (Handschuh, FBU)
Dr. Kuhn: Ja, mit dem Cabriodach spricht man eine Nutzergruppe an, die dann kommt, wenn das Wetter zu schön für das Hallenbad ist, aber noch zu kalt für das Freibad.


Beschlussvorschlag: Zur Planung des beauftragten Vorentwurfs mit qualifizierter Kostenschätzung soll folgendes Raumkonzept zugrunde gelegt werden: 25m Sportbecken mit sechs Bahnen, Lehrschwimmbecken mit Hubboden, Eltern-Kind-Becken mit Spielelementen, Cabrio-Dach, Meersalzgrotte, Solebecken (außen), Textilsauna, ein Whirlpool, Anbau einer gedämmten Rutsche ans Hallenbad und späterer Abbau der Rutsche im Freibad, Erhalt des 50-m-Beckens im Freibad entsprechend dem vorgestellten Konzept.

19 dafür, dagegen: Handschuh und Vogl (beide FBU), Di Santo (Grüne)


Beschlussvorschlag: Für das Solebecken sollen die Kosten für eine spätere Nachrüstung in die Kosten des Ganzjahresbades einberechnet werden. Die reinen Kosten des Sole-Außenbeckens sollen separat dargestellt werden.

20 dafür, dagegen: Handschuh und Vogl (beide FBU)


Beschlussvorschlag: Es soll untersucht werden, wie lange die Außenrutsche während der Umbauphase betrieben werden kann.

einstimmig


TOP 5: Genehmigung der öffentlichen Niederschrift der 45. Sitzung vom 26.04.2018

die Niederschrift wurde einstimmig genehmigt

 

TOP 6: Wünsche und Anfragen

keine

 

Ende des öffentlichen Teils: 20.46 Uhr

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