Tagesordnung Kultur-, Sport- und Sozialausschuss
- TOP 1 Berichterstattung
- TOP 2 Quartiersmanagement Bobingen-Siedlung – Nutzungsänderung
- TOP 3 Kindertagesstätte Heilige Familie – Projektstand
- TOP 4 Genehmigung der öffentlichen Niederschrift der 21. Sitzung vom 18.06.2024
- TOP 5 Wünsche und Anfragen
Anwesenheit:
- Gaby Böhm wurde durch Martin Gschwilm (beide FW) vertreten.
- Verwaltung: Sandra Hartl (Kulturamt), Ingrid Weber (Protokoll)
Es folgt eine auszugsweise Zusammenfassung der Sitzung
TOP 1: Berichterstattung
Es erfolgte keine Berichterstattung.
TOP 2: Quartiersmanagement Bobingen-Siedlung – Nutzungsänderung
Nachdem der Quartierstreff im Wertachzentrum ab Anfang 2025 leer steht sowie die Förderung für das Quartiersmanagement zum Jahresende ausläuft, schlägt die Verwaltung vor, auch in Zukunft die Siedlung im Bildungsbereich wie auch (sozio-) kulturell zu beleben und weiterzuentwickeln.
Im Gebäude der Stadtwerke Bobingen in der Max-Fischer-Straße unterhält die Stadt Bobingen Räumlichkeiten, die von der örtlichen vhs und dem Bildungszentrum Mitte als Unterrichtsraum und Empfang/Büro genutzt werden.
Dafür zahlt die vhs Bobingen jährlich rund 11.000 € für Miete, Nebenkosten und Strom pro Monat. Dazu kommen noch Internetkosten sowie Reinigungskosten. Die Gesamtkosten pro Jahr beliefen sich im Jahr 2023 auf 13.399,05 €.
Nachdem der Quartierstreff für die Siedler ein bereits etablierter, wichtiger sozialer Treffpunkt ist, sehen Kulturamt und vhs vor, die Räumlichkeiten zu tauschen. Ältere Personen und junge Familien mit Kindern können diese Räumlichkeiten zu Fuß besser erreichen als den Kursraum im Gewerbegebiet.
Die Miete inkl. Nebenkosten für den Quartierstreff belaufen sich auf knapp 9.800 € pro Jahr.
Nicht nur aus Kostenspargründen, sondern auch aufgrund des größerem Platzangebotes und der besseren Erreichbarkeit wäre ein Wechsel wünschenswert. Kulturamt und örtliche vhs sehen in den Räumlichkeiten des Quartierstreffs eine gute Startmöglichkeit, Kultur, Erwachsenenbildung und gesellschaftliches Miteinander aus dem Zentrum hinaus in die einzelnen Stadtteile zu den Bürgern vor Ort zu bringen.
Helmut Jesske (SPD) begrüßt den Ausbau des Quartiersmanagements, erkundigt sich auch nach den Chancen einer Weitervermietung der dann leerstehenden Flächen im Gebäude der Stadtwerke.
Bgm. Förster (CSU) berichtet, dass fehlende Mieteinnahmen der Stadtwerke durch baldmöglichste Neuvermietung ausgeglichen werden können.
Martin Gschwilm (FW) begrüßt das Konzept.
Franz Handschuh (FBU) findet, dass der Grundgedanke für alle Siedlerinnen und Siedler eine gute Nachricht ist. Sofern der Rechtsaufsicht im Landratsamt erklärt werden kann, die Kosten dieser freiwilligen Leistung richtig einsetzen zu können, ist das Ansinnen der Verwaltung zu unterstützen.
Beschlussvorschlag: Die Stadt nutzt auch nach Auslauf der Förderung des Quartiersmanagements weiterhin die Räumlichkeiten im Wertachzentrum der Siedlung. Das Mietverhältnis der von der vhs bislang angemieteten Räume bei den Stadtwerken wird gekündigt. Nach den Umbauarbeiten des Quartierstreffs beziehen Kulturamt und vhs die Räumlichkeiten im Wertachzentrum und stellen dort künftig ganzjährig ein ansprechendes, generationenübergreifendes Programm.
–> Abstimmung: einstimmig.
TOP 3: Kindertagesstätte Heilige Familie – Projektstand
Die Katholische Kirchenstiftung „Zur Heiligen Familie“ ist Träger des Kath. Integrativen Haus für Kinder „Zur Heiligen Familie“ und Eigentümer des Grundstücks. Der bestehende Kindergarten ist zu klein. Das auf dem Gesamtareal bestehende Pfarrhaus kann abgebrochen werden.
Für den Neubau von sieben Gruppen steht daher eine entsprechend große Fläche zur Verfügung.
Vor Beginn der Bauarbeiten wird das Pfarrhaus abgebrochen. Während der Bauphase wird die bestehende Krippe und der Westteil des Kindergartens weiterbetrieben, sowie das sakrale Kirchengebäude. Nach Fertigstellung des Neubaus wird der westliche Kindergarten zugunsten der Freianlagen abgebrochen. Das Krippengebäude bleibt bestehen. Die Kindertagesstätte umfasst mit dem Neubau und der sich im Bestand befindlichen Kinderkrippe in der Summe 8 Gruppen (4x Kindergarten, 2x Hort und 2x Krippe).
Der Stadtrat der Stadt Bobingen hat den Bedarf festgestellt und am 26.09.2023 nachfolgende Beschlüsse gefasst:
- Das Projekt „Kita Siedlung“ soll auf Basis des heutigen vorgestellten Planungs- / Betriebskostenkonzepts in der Siedlungsmitte weitergeplant werden. Das Projekt „Modulbau Kita Himbeerweg“ wird nicht mehr weiterverfolgt.
- Das VgV-Verfahren für die „Kita Himbeerweg“ wird aufgehoben.
In Gesprächen der Kirchenverwaltung wurde geklärt, wer das Projekt Neubau der Kita Heilige-Familie verantwortlich betreuen wird. Mit dem St. Ulrichswerk der Diözese Augsburg ist dieser Partner gefunden.
Bauherr ist die Katholische Kirchenstiftung „Zur Heiligen Familie“ Bobingen, unterstützt vom Kita-Zentrum St Simpert der Diözese Augsburg und der Vertreter des Bauherrn das St. Ulrichswerk GmbH mit Claudia Kirchberger als Baubetreuerin. Als Sieger aus dem VgV-Verfahren wurde das Büro + architektur Roland Rieger aus Grimoldsried ermittelt.
Da der Bauherr selbst nicht Geldgeber ist sondern das Grundstück durch die Kirchenstiftung einbringt, übernimmt den größten Anteil der Kosten die Stadt Bobingen. Eine 50 % Förderung nach Raumprogramm ist einkalkuliert.
Nach Aussage von Claudia Kirchberger wurden bereits mehrere Fachplaner für die Gewerke Tragwerksplanung, Heizung-Klima-Sanitär sowie Elektro nach Angebotsabgabe festgestellt. Das Gewerk Freiflächengestaltung ist aktuell ausgeschrieben.
Roland Rieger von + architektur aus Grimoldsried beschrieb die notwendigen Aufgaben. Der Keller des Pfarrhauses muss, entgegen früheren Feststellungen, doch abgebrochen werden, da es einen Höhenunterschied von rund 1 Meter gibt. Die Vorentwurfsplanung ist durch, seit Herbst 2025 geben die Fachplaner ihre Kostenschätzung ab. Für die Kostenberechnung der Leistungsphase 4 ergibt sich eine Genehmigungsphase im Herbst 2025.
Der Förderantrag muss durch die Stadt Bobingen nun eingereicht werden. Es folgt dann die Werkplanung. Mit dem Beginn großer Gewerke ist bis Mitte 2026 zu rechnen, die Fertigstellung ist für Ende 2027 geplant.
Claudia Lautenbacher (SPD) konnte aufgrund eigener Erfahrung als Leiterin der evang. Kindertagesstätte Fragen stellen und Anregungen geben.
Martin Gschwilm (FW) wollte erfahren, welche Bauweise priorisiert wird.
Roland Rieger berichtete, dass er 11 von 12 durch + architektur errichtete KiTas in Holzbauweise errichtet hat. Zudem beschrieb er die Unterschiede zwischen Holz-Bauweise und Holzständer-Bauweise. Die außerdem mitgeplanten Vorteile einer extensiven Dachbegrünung, für eine günstige Entwicklung des Raumklimas, sind aus seiner Sicht nicht unerheblich.
Claudia Kirchberger erläuterte, dass eine Nachtluftspülung vorgesehen ist, zudem Jalousien und Dachvorsprünge berücksichtigt werden.
Johannes Bögler (CSU) hinterfragte den großen Eingang vom Kirchhof, ob dort auch für notwendige Anlieferungen ein Konzept erstellt wird.
Roland Rieger sagte zu, dass dies mit der Freianlagenplanung gelöst wird.
Franz Handschuh (FBU) wollte wissen, ob der Zugang der Krippenkinder ebenfalls über den Kirchplatz geplant wird. Dort konnten in den Planunterlagen keine Abstellbereiche für Kinderwägen festgestellt werden.
Roland Rieger räumte ein, dass die bisherigen Unterstellmöglichkeiten für Kinderwägen an der Nord-West-Seite der Krippe nicht ideal sind. Evtl. wird es einen Tausch von Abstellmöglichkeiten geben.
Der FBU-Fraktionsvorsitzende wollte außerdem erfahren, warum der zu einem Neubau notwendige Abbruch nicht Projektbestandteil ist, ob auf dem geplanten Flachdach eine aufgeständerte PV-Anlage geplant wird und wie Verschmutzungen durch Eintritt der Kinder in den Kindergartenflur verhindert werden (auf vergleichbare Probleme im Regenbogenhaus hat er verwiesen, die nachträglich behoben wurden).
Roland Rieger konnte die Möglichkeit des Zubaus einer aufgeständerten PV-Anlage bejahen, die Schmutzproblematik könne evtl. durch einen Zugang aus dem Garten direkt in den Umkleidetrakt gelöst werden.
Claudia Kirchberger erklärte zur Frage des Abbruchs, dass sich die Partner Katholische Kirchenstiftung und Stadt Bobingen darüber noch nicht einig seien.
Bürgermeister Förster (CSU) erklärte, dass für ihn der Abbruch der Gebäude nicht Aufgabe der Stadt Bobingen sei.
Auf weitere Nachfrage von Franz Handschuh (FBU) erklärte Claudia Kirchberger, dass die Baukosten mit rund 1,2 Mio € pro erstellter Gruppe kalkuliert werden, somit bei sieben neu zu errichtenden Gruppen eine Summe von 8,4 Mio € veranschlagt werde.
Die Gesamtkosten, inklusive der zu erwartenden Abbruchkosten würden nach derzeitigen Schätzungen bei ca. 10,5 Mio € liegen.
Lukas Geirhos (Grüne) empfahl, ein möglichst energiesparendes Konzept zu berücksichtigen. Zudem wollte er wissen, wer nach Inbetriebnahme die Betriebskosten zu tragen habe.
Bürgermeister Förster (CSU) antwortete, dass die Betriebskosten vom jeweiligen Träger der Einrichtung zu tragen sind.
Claudia Lautenbacher (SPD) erklärte, dass in der evang. KiTa durch die Errichtung von Außentoiletten der Schmutzanfall durch Eintritt ins Gebäude reduziert werde.
TOP 4: Genehmigung der öffentlichen Niederschrift der 21. Sitzung vom 18.06.2024
Die Niederschrift wurde einstimmig genehmigt.
TOP 5: Wünsche und Anfragen
Helmut Jesske (SPD) hat erfahren, dass es bzgl. eines Abbruchs und Neubaus der Alten Schule in Straßberg bereits Planungen gebe. Hier sollten Räumlichkeiten für die Ganztagesbetreuung und weitere Nutzungsmöglichkeiten geben. Er als Stadtrat wisse davon allerdings nichts.
Bgm. Klaus Förster (CSU) erklärte, dass er von Planungen nichts wisse, das sei ihm neu. In diesem Zusammenhang verwies er auf ein Gespräch mit Verantwortlichen der Straßberger Vereine am 18.04.2024, dort wurde im Beisein von Vertretern aller Stadtratsfraktionen über die Nutzung oder Nichtnutzung der Alten Schule Straßberg beraten, ebenso über die Notwendigkeit von Räumlichkeiten für die Ganztagesbetreuung. Sollte die alte Schule abgebrochen werden, so soll “etwas quadratisch – praktisch – gut mit Fördermitteln entstehen“.
Hubert Geiger (FBU) erkundigte sich, ob es Möglichkeiten einer Verlängerung über 22:00 Uhr hinaus für Nutzer der Mittleren Mühle gäbe. Für Familienfeiern erweist sich der Schluss um 22:00 Uhr als sehr früh.
Sandra Hartl (Kulturamt) verwies auf Beschwerden die in früheren Jahren von den Anwohnern der Mittleren Mühle vorgetragen wurden. Mehrfach lautes Lärmen, Autotüren zuschlagen und Gegröle haben zu diesem Schritt geführt.
Reinhold Eckl (CSU) erkundigte sich, ob zukünftig die Befahrbarkeit der Brücke über die Schwarzach mit PKW und Anhänger möglich sei.
Bgm. Förster (CSU) erklärte, dass dies ein Punkt für den Bauausschuss sei. Er sagte zu, Herrn Weis vom Tiefbauamt mit einer Berichterstattung dazu zu beauftragen.
Franz Handschuh (FBU) erkundigte sich zum Sachstand des FBU-Antrags vom 11.08.2024 in Sachen „Startchancen-Programm für Schulen“. Bgm. Förster konnte sich hierzu nicht äußern, da er nichts von diesem Antrag wusste.
Außerdem wollte Franz Handschuh gerne ein Update zum Wasserschaden in der evang. KiTa an der Wertachstraße erfragen. Bgm. Förster konnte berichten, dass Stand heute klar sei, dass in der gesamten Kita der Estrich herausgerissen werden muss. Über Dauer, Kosten, Verantwortlichkeit und Weiteres konnte er aktuell nichts berichten. Ein Bericht darüber soll in der nächsten Stadtratssitzung am 26.11.2024 von Stadtbaumeister Thierbach erfolgen.
Ende des öffentlichen Teils ca. 19:15 Uhr.