Sehr geehrter Herr Bürgermeister Förster,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen Stadträte!
Die städtischen Liegenschaften im Bereich Mayerweg / Mozartstraße, bestehend aus vier Doppelhäusern und einem EF-Haus (derzeit Bobinger Tisch) Baujahr 1937, befinden sich auf einem rund 4.375 m2 großen Areal.
Die Wohngebäude befinden sich dem äußerem Erscheinen nach in einem abgewirtschafteten Zustand, der energetische Zustand der Immobilien dürfte von angestrebten Zielwerten weit entfernt sein.
Der derzeit erwirtschaftete Mietwert ist weit unterdurchschnittlich und die Anzahl der dort Wohnenden entspricht nicht annähernd einem Wert, der einer zentrumsnahen Lage in Bobingen im Jahr 2025 gerecht würde.
Bei einer angenommenen GRZ von 0,6 würde auf benannter Fläche -rein rechnerisch – eine bebaubare Grundstücksgröße von rund 2.625 m2 vorliegen. Bei einer angenommenen zweigeschossigen Bebauung könnten – ebenfalls rein rechnerisch – maximalrund 4.725 m2 Wohnfläche entstehen, optional Ladenflächen, Praxen, Büros, etc.
Die GRZ 0,6 könnte jedoch auch nur für den Bau einer Tiefgarage zur Anwendung kommen und eine neue Bebauung sich an den bisherigen Baulinien orientieren.
Die bisherige Bebauung ist im Format Hochparterre – EG – OG ausgeführt.
Eine Bebauung im Format EG – OG – Penthaus wäre zumindest im Sinne einer Nachverdichtung speziell in der Stadtmitte zu prüfen, da in unmittelbarer Nähe (Maria-Hilf-Straße) eine vergleichbare Bebauung vorliegt.
Der in einem der Bestandsgebäude angesiedelte Bobinger Tisch sollte im Idealfall in einem der möglichen Neubauten, oder an alternativer Stelle untergebracht werden und der Bestand in jedem Falle gesichert werden.
Den derzeit dort lebenden Mietern ist eine vertretbare Mietalternative anzubieten.
Der derzeitige Mietertrag liegt pro m2 Grundfläche bei ca. 7,00 € p .a. Ein vergleichbarer Mietertrag im Neubau „Wohnen am Brunnenplatz“ liegt, bei günstigen Mietkosten, bei rund 43,00 € p. a.
Die FBU-Fraktion stellt deshalb folgenden Antrag:
Der Stadtrat sollte, aufgrund der Wichtigkeit der zentrumsnahen Lage, darüber beraten, wie eine konzeptionelle Überplanung des Geländes entlang Mayerweg – Mozartstraße zukünftig aussehen kann.
Folgende Parameter könnten oder sollten in eine künftige Überplanung des Geländes fließen:
- Erstellung einer städtebaulichen Planung in Form eines städtebaulichen Wettbewerbs, alternativ Überplanung des Geländes durch eine Studiengruppe der UNI Augsburg oder Technische Hochschule Augsburg – bei Interesse.
- Festlegung der zu berücksichtigenden Baustandards (ökologische Standards, verkehrstechnisches Konzept, etc.)
- Räumliche Aufteilung (Wohnungen, Ladengeschäfte, Praxen, Bobinger Tisch, etc.)
- Evtl. Zurverfügungstellung von TG-Stellplätzen für die städtische Immobilie „Hotel Krebswirt“ (Entfernung: knapp 200 Meter).
- Sicherheitskonzept für Katastrophenfälle berücksichtigen (z. B. Nutzbarkeit einer Tiefgarage bei Katastrophenfällen)
- Überdenken von Lösungsmöglichkeiten der Trägerschaft (Stadt Bobingen, GWB GmbH, Genossenschaft, Investor auf Erbpachtbasis, etc.)
- Nutzung der verfügbaren Fläche nicht grundsätzlich zur größtmöglichen Gewinnmaximierung, sondern zu einer zukunftsfähigen, sozialverträglichen städtebaulichen (urbanen) Zentrumsgestaltung.
- Abstimmung einer möglichen Überplanung vor Beginn der Maßnahme mit allen Nachbarn im Sinne einer partnerschaftlichen Herangehensweise.
Erwartbare Auswirkungen:
Aufwertung der Stadtmitte
Umsetzung ökologischer und infrastruktureller Zielsetzungen
Finanzielle und wirtschaftliche Mehrwertgenerierung
Schaffung von Wohnraum und / oder Angebotserweiterung für Gewerbebetriebe
Evtl. Lösung des Parkplatzproblems der städtischen Liegenschaft „Hotel Krebswirt“
Über die Unterstützung unseres Antrags würden wir uns sehr freuen.
Für die FBU-Fraktion
Franz Handschuh (Fraktionsvorsitzender)
Florian Vogl (Stellv. Fraktionsvorsitzender)