27.06.2025 – Haupt- und Finanzausschuss

Tagesordnung Haupt- und Finanzausschuss

  • TOP 1 Berichterstattung
  • TOP 2 Genehmigung der öffentlichen Niederschriften: 43. Sitzung vom 20.05.2025 und 44. Sitzung vom 22.05.2025
  • TOP 3 Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit an Bobinger Schulen; hier: Vorstellung / Tätigkeitsbericht der St.-Gregor-Jugendhilfe
  • TOP 4 Haushalt; hier: Erlass der Haushaltssatzung 2025 und 2026 der Stadt Bobingen und Erlass der Haushaltssatzung 2025 der Josef-Dilger-Stiftung
  • TOP 5 Wünsche und Anfragen

Anwesenheit:

  • Johannes Bögler wurde durch Franz Kaufmann (beide CSU) vertreten, Rainer Naumann (FW) und Herwig Leiter (CSU) sind später dazu gekommen.
  • Verwaltung: Stefan Thiele (Stadtkämmerer), Tanja Bayr (Schul-, Sport- und Grundstücksverwaltung), St.-Gregor-Jugendhilfe:
    • Lukas Schamberger (Sozialpädagoge der Praxisklasse an der Dr.-Jaufmann-Mittelschule)
    • Bettina Bayer (Jugendsozialarbeit an der Dr.-Jaufmann-Mittelschule)
    • Cathrin Fürst (Grundschulen in Königsbrunn + Mittelschule Königsbrunn + Schwabmünchen)
    • Johannes Jansen (Regionalleiter – Region Landkreis Süd)
    • Friederike Wagner (Jugendsozialarbeit an der Laurentius-Grundschule Bobingen inkl. Außenstelle Oberottmarshausen)
    • Franziska Dünzl (Jugendarbeit an der Ludger-Hölker-Grundschule Straßberg)

Es folgt eine auszugsweise Zusammenfassung der Sitzung

TOP 1 Berichterstattung

Es erfolgte keine Berichterstattung.

TOP 2 Genehmigung der öffentlichen Niederschriften: 43. Sitzung vom 20.05.2025 und 44. Sitzung vom 22.05.2025

Die Niederschriften wurden einstimmig genehmigt.

TOP 3 Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit an Bobinger Schulen; hier: Vorstellung / Tätigkeitsbericht der St.-Gregor-Jugendhilfe

In der Hauptausschusssitzung waren sechs Mitglieder der St. Gregor-Jugendhilfe anwesend, die als Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter in den Bobinger Grundschulen und der Mittelschule tätig sind.

Johannes Jansen (Regionalleiter Region Süd) stellt sich und seine Kolleginnen und Kollegen vor. Anschließend übergibt er an seine Kollegin Cathrin Fürst (zuständig für Grundschulen in Königsbrunn, sowie Mittelschulen in Königsbrunn und Schwabmünchen), die deren Teamleiter Archim Friedrich vertritt. Sie erklärt anschließend den Unterschied zwischen dem Begriff der Jugendarbeit und der Jugendsozialarbeit.

Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit unterscheiden sich in Zielsetzung und Ausrichtung. Jugendarbeit richtet sich offen an alle jungen Menschen und fördert ihre persönliche Entwicklung, Mitbestimmung und Freizeitgestaltung – sie ist freiwillig und präventiv angelegt. Jugendsozialarbeit hingegen unterstützt gezielt junge Menschen mit sozialen oder individuellen Schwierigkeiten, etwa in Schule, Ausbildung oder Familie. Während Jugendarbeit meist Gruppenangebote organisiert, arbeitet Jugendsozialarbeit häufiger individuell und lebenslagenbezogen.

Nachfolgend stellten Frau Wagner (Laurentius Grundschule + Oberottmarshausen + in Vertretung auch die Grundschule an der Singold), Franziska Dünzl (Ludger-Hölker-Grundschule Straßberg), Martina Bayer (Mittelschule) und Lukas Schamberger (Praxisklasse Mittelschule) ihre Arbeit vor.

Es haben viele Beratungen mit Kindern stattgefunden und es gab entsprechende Einzelfallarbeiten. Während an Grundschulen vermehrt Projektarbeiten wie Mobbingprävention, Gewaltprävention, Wahl von Klassenrat (eingeführt ab der 3. Klasse), Verarbeitung von Krise & Trauer oder bspw. sozialer Umgang durchgeführt wurden, wurde in der Mittelschule bspw. eine Berufsorientierungswoche durchgeführt, wo in Schulen Arbeitgeber sich und ihre Berufe vorstellen konnten. Es gab ebenfalls Betriebsbesichtigungen mit praktischen Einheiten, um den Beruf wirklich zu erleben. Der Spiel-, Sport- und Spaßtag als auch ein „Pro-Liebe“-Nachmittag wurden angeboten.

Anschließend stellte Lukas Schamberger (Praxisklasse Dr.-Jaufmann-Mittelschule Bobingen) seine Arbeit vor. Für das Angebot einer P-Klasse sind die Stadt Bobingen, die St.-Gregor-Jugendhilfe und der Europäische Sozialfonds verantwortlich. Er selbst ist für eine 9te Klasse zuständig, betreut werden nur Kinder / Jugendliche, die einen erhöhten Förderbedarf haben => meist leistungsschwache Schüler (zu schlechte Noten, Gründe sind oftmals ganz unterschiedlich: Migration, Sprache, etc.). Die Unterstützung unterteilt sich in 2 Bereiche: der praktische und der sozialpädagogische Bereich. Es wird aktiv am Übergang zwischen Schule und Beruf unterstützt, bspw. durch das Finden von geeigneten Praktika-Plätzen. Am Ende eines Schuljahres haben alle was in der Hand: entweder eine Ausbildungsstelle oder ein anschließendes berufsvorbereitendes Jahr (BVJ). Zu den durchgeführten Projektarbeiten zählt er unter anderem auf: ein Tag im Kindergarten und Altenheim, Kooperation mit der Brunnenschule (hier wird zusammen mit Menschen mit Behinderung gefrühstückt), Pflasterarbeiten sowie Schweiß- und Malerarbeiten.

Bürgermeister Förster (CSU) erkundigt sich, ob es die Kooperation der praktischen Arbeit bei IWB und der Praxisklasse noch gibt. Lukas Schamberger antwortet, dass der Leistungsaspekt teilweise nicht geeignet für die leistungsschwächeren Schüler der P-Klasse ist. Er erklärt zudem, dass ca. 50% der Betriebe für Praktika aus Bobingen stammen.

Bürgermeister Förster (CSU) verweist an den anwesenden Stadtrat Rainer Naumann (Vorsitzender Gewerbeverein), dass hier doch Gespräche stattfinden könnten, damit mehr Betriebe aus Bobingen bei den Praktika berücksichtigt werden.

Rainer Naumann (FW) meldet sich zu Wort und äußert, dass er mit einem vermittelten Schüler der Praxisklasse keine guten Erfahrungen gemacht hat. Dieser ist nach wenigen Stunden nicht mehr erschienen, er fordert die Mitarbeiter der St.-Gregor-Jugendhilfe auf, hier aktiver zu werden und den Schülern die Ernsthaftigkeit zu erklären. Er zeigt sich enttäuscht, denn wenn so etwas öfter passiert, würde das Verständnis der Betriebe ausbleiben. Lukas Schamberger und Johannes Jansen erklären, dass er eine klassische Erfahrung gemacht hat, wie es sich keiner wünscht, aber trotzdem auftreten kann. Bei den Kindern und Jugendlichen ist eine enge sozialpädagogische Begleitung notwendig, weil es viele unterschiedliche Erklärungen für deren Verhalten gibt: familiäre und/oder teilweise psychische Belastungen. Offenheit auf beiden Seiten sei notwendig, damit ein solches Projekt zwischen Kindern/Jugendlichen der P-Klasse und ortsansässigen Unternehmen gelingen kann. Sie bieten an, dass sie ihre Arbeit auch gerne im Rahmen des Gewerbevereins nochmal vorstellen können.

Franz Handschuh (FBU) erkundigt sich bei den Vertretern der St.-Gregor-Jugendhilfe in Bezug auf die Ganztagesbetreuung für Grundschüler. Konkret interessiert ihn, ob die Stadt Bobingen für das Angebot einer Ganztagesbetreuung noch Aufgaben zu erledigen hat. Bürgermeister Förster (CSU) antwortet, dass das pädagogische Konzept mit dem beauftragten Träger besprochen werden muss. Franz Handschuh (FBU) ergänzte, dass Synnergien dauerhaft entstehen sollten, die am Besten mit einem Träger, sowohl für die Schulsozialarbeit als auch die Ganztagesbetreuung durchgeführt werden sollte. Er könne sich den langjährigen Partner die St.-Gregor-Jugendhilfe hier durchaus vorstellen.

Cathrin Fürst beschreibt, dass der offene Ganztag seit Jahren begleitet wird, der gebundene Ganztag sei ein anderes Schulkonzept. Die finanziellen Mittel sind gleich geblieben, weshalb es schwierig ist, gute Pädagogen zu finden. Aktuell muss durch studentische und andere Hilfskräfte aufgefüllt werden. Der Bedarf eine Ganztagesbetreuung sollte nochmal geprüft werden (speziell die Absprache mit den Eltern sei wichtig => 2 bis 3 Tage müssten verpflichtenden notwendig sein).

Michael Ammer (FBU) bedankt sich bei den Vertretern der St.-Gregor-Jugendhilfe und erkundigt sich nach deren Einschätzung bzgl. Erfolgsquote – gibt es vermehrt Verbesserungen / Lösungen oder eine vielzahl an Dauerbrenner-Themen? Bettina Bayer antwortet, dass die Jugendhilfe lockerer wird (schnellere Hilfe), jedoch teilweise lange Wartezeiten für Therapeuten die Betreuung von Kindern / Jugendlichen in die Länge zieht (für Bobingen bis zu 1,5 Jahre).

Die Vertreter der St.-Gregor-Jugendhilfe bedanken sich, hoffen auf eine lange Zusammenarbeit und verabschieden sich nach dem Tagesordnungspunkt.

TOP 4 Haushalt; hier: Erlass der Haushaltssatzung 2025 und 2026 der Stadt Bobingen und Erlass der Haushaltssatzung 2025 der Josef-Dilger-Stiftung

Stefan Thiele (Stadtkämmerer) führt durch den Tagesordnungspunkt:

  • der Stellenplan und die Vereinsförderung wurde dem Ausschuss von ihm empfohlen
  • Haushaltszahlen 2025:
    • Verwaltungshaushalt: Einnahmen 49.576.700 € | Ausgaben 49.576.700 €
    • Vermögenshaushalt: Einnahmen 14.909.600 € | Ausgaben 14.909.600 €
    • Kreditaufnahme 2025: ~ 6.00 Mio. Euro
    • Kreditaufnahme 2026: ~ 11.00 Mio. Euro
    • Steuerhebesätze bleiben unverändert:
      A 310,00, B: 360,00, Gewerbesteuer: 345,00 Prozentpunkte

Bürgermeister Förster (CSU) gibt bekannt, dass ein Projekt bzgl. Sicherheitssysteme für Straßenabsperrungen über das LEADER-Programm gestellt wird, und hier eine 50%-Förderung in Aussicht steht => mögliche Einsparung von 85.000 Euro.

Edmund Mannes (SPD) erkundigt sich nach dem geplanten Projekt des Ärztehauses auf dem südlichen Rathausplatz. Bürgermeister Förster (CSU) antwortet, dass Ende Juni seitens der Investoren eine Entscheidung gefällt wird, wie und ob es weitergeht. Im Haushalt sind für das aktuelle Jahr 500.000 Euro für die Gestaltung des südlichen Rathausplatzes eingeplant und für das kommende Jahr 2026 eine Summe in Höhe von 600.000 Euro. Bei diesen Summen soll es laut Bürgermeister Förster (CSU) um die Gestaltung der „Parkanlage“ auf dem südlichen Rathausplatz gehen, nicht um die Erstellung eines Parkdecks in unmittelbarer Nähe zum Rathaus. Sollten die Investoren abspringen, so müsste neu überlegt werden, wie weitergemacht wird.

Monika Müller-Weigand (Grüne) erkundigt sich, ob lediglich eine Million Euro für das Windkraft-Projekt im Haushalt eingeplant ist. Bürgermeister Förster (CSU) und Stefan Thiele (Stadtkämmer) antworten, dass noch mehr Informationen notwendig sind, damit aus finanzieller Sicht besser geplant werden kann.

Franz Handschuh (FBU) spricht den Schuldenstand bis zum Jahr 2028 an. Wenn er alle Zahlen richtig gelesen hat, sind in vier Jahren rund 30,8 Mio. Euro neue Schulden geplant. Seinen Berechnungen zur Folge muss die Stadt Bobingen dann zusätzlich bei ca. 3% Darlehenszins mit über 1,5 Mio. Euro zusätzlichen Kapitaldiensten pro Jahr rechnen (Tilgungs- und Zinszahlungen). Er konkretisiert seine Frage und erkundigt sich, ob sich das Gremium und die Verwaltung sicher sei, dass die Stadt Bobingen diese Belastung auf Dauer stemmen könne. Zukünftigen Generationen würde so jegliche Möglichkeit zu handeln genommen. Er schlägt auch vor, bei einem der größeren Kostenblöcke wie Kitas, erneut über alternative Konzepte zu beraten, wie bspw. der Bau von Kitas in Modulbauweise. Die neu geschaffenen Kitas sind schön und auch notwendig, jedoch müsste bei den Ausführungen genau drauf geschaut werden, was zwingend für Kinder und Personal notwendig ist und teure Maßanfertigungen auf den Prüfstand gestellt werden.

Michael Ammer (FBU) merkt an, dass die Errichtung der geplanten Plakatwände – die zur Kommunalwahl erstellt werden sollen – nicht Aufgabe der Stadt Bobingen sind. Aus Sicht der FBU-Fraktion sollten die politischen Parteien dieses Vorhaben bezahlen und nicht der Steuerzahler. Bürgermeister Förster (CSU) sichert zu, nochmal neue Angebote einzuholen, beschreibt jedoch, dass solche Plakatwände schnell mal so viel Geld kosten und hier nicht viel gespart werden kann.

Beschlussvorschlag: Der Haupt- und Finanzausschuss empfiehlt den Haushalt 2025 und 2026 inkl. Stellenplan und die heute vorgestellten Änderungen.
–> Abstimmung: 8 dafür (Rest), 2 dagegen (FBU) -> angenommen.

Beschlussvorschlag 2: Die Verabschiedung der Josef-Dilger-Stiftung wird dem Stadtrat empfohlen.
–> Abstimmung: einstimmig.

TOP 5 Wünsche und Anfragen

Keine Wünsche / Anfragen.

Ende des öffentlichen Teils ca. 20:00 Uhr.

Kommentar verfassen