Tagesordnung Kultur-, Sport- und Sozialausschuss
- TOP 1 Berichterstattung
- TOP 2 Jahresbericht Streetwork Bobingen
- TOP 3 Tatigkeitsbericht Nachbarschaftshilfe/Freiwilligenagentur 2023
- TOP 4 Änderung/Anpassung der Kostenordnung und Benutzungsordnung der Stadtbücherei Bobingen
- TOP 5 Genehmigung der öffentlichen Niederschrift der 16. Sitzung vom 09.05.2023
- TOP 6 Wünsche und Anfragen
Anwesenheit:
- Entschuldigt: Johanna Ludl hat Helmut Jesske vertreten (beide SPD),
- Verwaltung: Anita Reiter (Sozialamt), Stefan Thiele (Stadtkämmerer)
Es folgt eine auszugsweise Zusammenfassung der Sitzung
TOP 1: Berichterstattung
Mangels Themen ist keine Berichterstattung erfolgt.
TOP 2: Jahresbericht Streetwork Bobingen
Streetworker Tim Hoffmann berichtet über seine Arbeit der aufsuchenden Jugendarbeit im laufenden Jahr 2023. Er trifft vermehrt Jugendliche an, die im öffentlichen Raum unterwegs sind. Deutlich zugenommen haben Beratungen, vor allem im Bereich Flucht und Asyl. Ein großes Problem entwickelt sich nach Einschätzung des Streetworkers in bevorstehender Wohnungslosigkeit und auf dem Wohnungsmarkt generell.
Der Großteil seiner Kontakte besteht in der Altersgruppe der 14- bis 18-jährigen, vereinzelt auch bei 20- bis 22-jährigen, wobei rund ein Viertel der Kontakte mit weiblichen Jugendlichen erfolgt.
Die Gesprächsthemen sind äußerst vielseitig, dabei nehmen Beruf, Freizeit und Schule einen etwas stärkeren Raum ein.
Eine Rechtsberatung erfolgt für Jugendliche auf Vermittlung von Tim Hoffmann durch zwei verschiedene Rechtsanwälte. Diese findet nun über eine telefonische Beratung statt und nicht mehr zu festen Zeiten wie bisher. So kann schneller und zielführender auf die Belange der Jugendlichen eingegangen werden.
Gemeinsame Aktionen fanden in Form der Müllsammelaktion „RamaDama“ statt, Ziel dabei war, das Thema Umweltschutz im niederschwelligen Bereich zu platzieren. Außerdem wurde eine fiktive U18_Landtagswahl durchgeführt, an der 378 Wähler*innen im Jugendzentrum und an verschiedenen Schulen teilnahmen.
Auffallend so Hoffmann ist, dass auch in Bobingen eine Zunahme von extremen, politischen Ansichten festgestellt werden muss.
Aktuelle Themen und solche für das kommende Jahr sind: globale Krisen (Kriege, Klima, Inflation), finanzielle Herausforderungen der Jugendlichen, Beruf und Ausbildung oder die anstehende Legalisierung von Cannabis.
Aktuell läuft auch ein Auflösungsverfahren der JUAG, da nicht mehr das Personal für die Weiterführung des Vereins gefunden werden kann.
Zum Abschluss seines Berichtes teilte Tim Hoffmann mit, dass er seine Tätigkeit als Streetworker in Bobingen zum 31.12.2023 beenden wird. Seine familiäre Situation als Vater eines Kleinkindes bringt viele Herausforderungen, die mit den Arbeitszeiten der aufsuchenden Jugendarbeit nicht leicht zu vereinbaren sind.
Bürgermeister Förster (CSU) bedankte sich beim scheidenden Streetworker für seine rund fünfjährige Tätigkeit und wünschte ihm alles Gute.
Stadtrat Handschuh (FBU) fragte nach, ob in Bobingen Nord in der zurückliegenden Zeit ein vermehrter Auftritt von nächtlichen Ruhestörungen (Klingelputzen) durch Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren sowie Sachschäden erkennbar sind. Hoffmann sind solche Fälle bekannt, eine außergewöhnliche Zunahme kann er aus seiner Erfahrung jedoch nicht feststellen.
Franz Handschuh interessierte weiters, ob es zu einer Weiterführung des Formates „live from the streets“ kommt, einer Befragung von Jugendlichen auf der Straße zu politischen und gesellschaftlichen Themen.
Tim Hoffmann erklärte, dass dies ein Herzensanliegen von ihm ist, die audiovisuelle Darstellung jedoch sehr zeit- und personalintensiv ist.
TOP 3: Tatigkeitsbericht Nachbarschaftshilfe/Freiwilligenagentur 2023
Sabine Frenkenberger erläuterte den Bericht von Nachbarschaftshilfe und Freiwilligen-Agentur Bobingen im Berichtszeitraum Oktober 2022 bis September 2023.
Zu den Hauptaufgaben der beiden Einrichtungen zählen: Annahme von Hilfeanfragen, Öffentlichkeitsarbeit, Koordination und Organisation sowie Wertschätzung der freiwilligen Arbeiten, Netzwerkpflege und weitere.
Im Berichtszeitraum wurden 29 neue Hilfeanfragen aufgenommen, davon konnten 25 zufriedengestellt werden. Die eingegangenen Anfragen und Bitten wurden von 187 gelisteten Ehrenamtlichen erfüllt.
Projekte der Freiwilligen-Agentur sind unter anderem die „Lesewelt Bobingen“ in Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei, Lernpaten an den Bobinger Grundschulen, eine sich wöchentlich treffende Schafkopfrunde, Lernen durch Engagement oder das Großprojekt JIBES (Jugend in Bobingen engagiert sich).
Bürgermeister Förster (CSU) bedankte sich bei Sabine Frenkenberger für deren Engagement.
TOP 4: Änderung/Anpassung der Kostenordnung und Benutzungsordnung der Stadtbücherei Bobingen
Sandra Hartl (Kulturamt) berichtete, dass seit Januar 2014 keine Erhöhung der Preise für das Ausleihen von Büchern und Datenträgern mehr erfolgt ist. Bedingt durch den drastischen Anstieg von Energie-, Personal- und Investitionskosten ist es aus Sicht der Verwaltung deshalb erforderlich, eine moderate Anpassung der Gebühren vorzunehmen. Folgende Änderungen treten zum 01.01.2024 in Kraft:
Jahresgebühr Erwachsene 10,00 € bisher 7,00 €
Jahresgebühr Jugendliche 5,00 € bisher 3,00 €
Kopien schwarz/weiß 0,50 € bisher 0,20 €
Kopien farbig 0,70 € bisher 0,20 €
Lukas Geirhos (Grüne) erklärte, dass die Anpassung der Gebühren überfällig sei. Durch diese Maßnahme wird auch keine Sanierung der Bücherei in der Alten Mädchenschule an die Ansprüche einer modernen Bücherei erfolgen.
Claudia Lautenbacher (SPD) vergewisserte sich, dass die kostenfreie Buchausleihe für Kindertagesstätten auch bestehen bleibt. Dies sei für die frühkindliche Bildung von großer Bedeutung.
Sandra Hartl brachte nochmals in Erinnerung, dass vor allem ein barrierefreier Ausbau des Zuganges zur Bücherei ein großer Schritt zu mehr Akzeptanz wäre. Z. B. könnte die Installation eines Seitenliftes helfen, diese Barrieren zu überwinden.
Beschlussvorschlag: Der Kultur-, Sport- und Sozialausschuss empfiehlt dem Stadtrat die Änderung der Kostenordnung und der Benutzungsordnung der Stadtbücherei Bobingen in der vorgetragenen Form. Die neuen Kosten- und Benutzungsordnungen treten zum 01.01.2024 in Kraft, gleichzeitig werden die Ordnungen vom 20.12.2019 außer Kraft gesetzt.
–> Abstimmung: einstimmig.
TOP 5: Genehmigung der öffentlichen Niederschrift der 16. Sitzung vom 09.05.2023
Die Niederschrift wurde einstimmig genehmigt.
TOP 6: Wünsche und Anfragen
Franz Handschuh (FBU) fragte nach, was mit den Entscheidungen der Fraktionen zur Ganztagesbetreuung geschehe. In der letzten Kultur-, Sport- und Sozialausschusssitzung, vor rund sechs Monaten, wurde vereinbart, dass die Fraktionen sich hierzu bei der nächsten Sitzung äußern sollen. Nachdem das Thema aber in der aktuellen Sitzung nicht auf der Tagesordnung stehe, ist eine Diskussion auch nicht möglich.
Konkret ist für die FBU-Fraktion wichtig zu wissen, welchen Einfluss die Stadt / der Stadtrat bei der Entscheidung über die Form der Ganztagesbetreuung in den einzelnen Schulstandorten hat. Außerdem, ob es sinnvoll ist, unterschiedliche Formen zu installieren.
Außerdem wollte er wissen, wie der Sachstand bei der weiteren Entscheidung notwendiger, neuer Klassenzimmer am potentiellen Standort neben der Grundschule an der Singold ist.
Zuletzt erkundigte sich der FBU-Fraktionsvorsitzende noch nach dem aktuellen Stand der Entscheidung des Festwirts, zur weiteren Zusammenarbeit mit der Stadt Bobingen.
Bürgermeister Förster antwortete auf die Fragen wie folgt:
Die Form der Ganztagesbetreuung liegt in der Entscheidung der Schulen. Aus seiner Sicht ist es auch sinnvoll, nicht auf eine Form der Ganztagesbetreuung zu setzen.
Stadtrat Handschuh regte an, durch die Verwaltung einen Abriss der unterschiedlichen Formen der Ganztagesbetreuung zu erhalten. Ebenso zu den Wünschen der Schulleitungen, mit welchem Konzept diese in die Ganztagesbetreuung gehen wollen.
Bgm. Förster sicherte eine Aufstellung für die Fraktionen wie gewünscht zu.
Zudem fand nach seinen Aussagen ein Gespräch mit Kreisbaumeister Schwindling zum geplanten neuen Schulstandort statt. Vorschläge hierzu werden derzeit steuerrechtlich überprüft (das Gelände ist im Eigentum des Lkr. Augsburg), die Aussichten auf eine kostengünstige Übernahme durch die Stadt Bobingen stehen gut.
Vom Festwirt des letzten Volksfestes hat die Stadtverwaltung, laut Bgm. Förster, noch keine Antwort erhalten. Bekanntlich läuft die Frist bis zur endgültigen Klärung noch bis 30.11.2023, mit der Option weitere Zusammenarbeit oder Trennung.
Lukas Geirhos (Grüne) bezog sich nochmals auf die Entscheidung im Bau-, Planungs- und Umweltausschuss zum Fahrbahnteiler-Rückbau in der Krumbacher Straße. Nach seiner Einschätzung bringt der Rückbau keine signifikante Zeitersparnis für die Freiwillige Feuerwehr, die von der Verwaltung veranschlagten Rückbaukosten in Höhe von 300.000 € stehen nach seiner Ansicht in keinem Verhältnis zum Ertrag.
Bgm. Förster (CSU) bat um Verständnis, dass diese Diskussionen im dafür zuständigen Ausschuss zu führen sind.
Claudia Lautenbacher (SPD) bemängelte, dass seit über einem halben Jahr keine Kultur-, Sport- und Sozialausschusssitzung mehr stattfand. Nach ihrer Ansicht gäbe es genügend Themen, die beraten werden könnten im dafür vorgesehenen Ausschuss.
Ende des öffentlichen Teils 20:29 Uhr.